Ich engagiere mich in der Wiener Ärztekammer, weil ich die Kammer als einflussreiche Institution wahrnehme, die wichtige Aufgaben in der Gesundheitspolitik erfüllen soll.
Wie diese gelingt ist dabei vom Verständnis der Menschen abhängig, die dafür demokratisch gewählt werden. Mein Verständnis ist, dass die Kammer die Pflicht hat sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen soll sondern auch in gesundheits- und sozialpolitischen Fragen Stellung beziehen muss und die Gesundheitspolitik kritisch begleitet. Die Sache soll dabei im Mittelpunkt stehen, nicht Eitelkeiten und teure Spielwiesen zur Selbstdarstellung einzelner Mandatarinnen und Mandatare.
Ich selbst stelle mich 2022 zur Wahl um ein Mandat zu erhalten, um auch zukünftig den Wohlfahrtsfonds, der wie kein anderer innerhalb der Kammer für Selbstverwaltung steht, an führender Stelle weiterzuentwickeln.
In den letzten Jahren konnten dabei, Fraktionsinteressen oder Mehrheitsverhältnisse innerhalb der Ärztekammer ausgleichend, viele strukturelle Veränderungen (verbessertes Controlling, weitere Professionalisierung in den Abläufen, Reform der Beitragszahlungen, Ausweitung von Leistungen, Abgeltung von Kinderbetreuungszeiten, Vereinfachung der Fristen bei Beantragung von Invaliditätsleistungen, verbesserte Information) erreicht werden.
Damit zählt unser Wiener Versorgungswerk zu einem der bestorganisierten innerhalb Österreichs. Das gute Sicherheitsniveau unserer Finanzanlagen mit anhaltender positiver Performance der Renditen und die Weiterentwicklung der von uns verwalteten Immobilien sichert uns ein höheres Pensionsniveau bei gleichzeitig möglichen Beitragsreformen mit Senkung einzelner Stufen im Vergleich zu alternativen Zusatzversicherungen.
All das ist aber nur eine Momentaufnahme. Ständige Energie engagierter Personen ist erforderlich, die erreichten Erfolge nicht wieder zu verlieren oder selbstzufrieden an der Stelle stehen zu bleiben.
Innerhalb der Kurie der angestellten Ärztinnen und Ärzte ist mein Anliegen an einer ständigen Weiterentwicklung der praktischen ärztlichen Ausbildung zu arbeiten. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Länderkompetenzen in dieser Frage.
Gemeinsam in der Gruppe der Grünen Ärztinnen und Ärzte möchten wir auch Stellung beziehen zu drängenden Fragen der Gesundheitsversorgung: die spürbare Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern, den Problemen der ambulanten Unter- bzw. Überversorgung in einzelnen Bezirken und dem Zugang zu guter Gesundheitsversorgung.
Gerade diese Zugänglichkeit ist für viele keine Selbstverständlichkeit. Unsere Wirtschaft wächst, die öffentlichen Einnahmen steigen, aber ein Teil unserer Gesellschaft ist nach wie vor von sozialem Abstieg, Armut und mangelnder Teilhabe betroffen.
Meine Fraktion steht für das Ziel einer umfassenden Versorgung der gesamten Bevölkerung. Dazu gilt es die Zwei-Klassen-Medizin, Korruption im System und die Einflussnahme Dritter auf die ärztliche Tätigkeit zurückzudrängen bzw. zu verhindern.